Orient-Teppiche Provenienzen Glossar
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Maschad Astane Ghods
Maschad (auch: Mesched oder Mashhad) befindet sich im Nordosten Irans in der Provinz Chorassan, der antike Name der Stadt ist Sanabad. Maschad ist ein begehrter Wallfahrtsort der Perser, denen es nicht vergönnt ist nach Mekka zu pilgern. Darf sich der Mekka Pilger "Hadji" nennen, bleibt der Maschad-Pilger ein "Maschadi". Nadir Shah machte Maschad 1736 zur Hauptstadt. Der Maschad-Teppich gehört zu den Hauptprovenienzen der persischen Orientteppich-Herstellung. Die Charakteristik des Maschad-Teppichs liegt musterlich in einer sehr fein und minutiös gegliederten Komposition, oft zierlich. Das typische "Maschad-Rot" ist eine tiefrote Grundfarbe, die eine leichte Lilatönung hat. Als Knoten finden teilweise der persische, teilweise der türkische Knoten Anwendung. Renommierte Familien-Knüpfereien und große Meister wie Machmal(baf) haben exemplarische Schönheiten geschaffen, deren große Teppich-Traditionen sich in unzähligen Klein- und Mittelbetrieben fortsetzen. Maschad Astane ist der riesige Schrein des ermordeten achten Imam (Reza), der in Maschad begraben liegt. Dieser ca. ca. 600,000 m² große Komplex liegt in der für Schiiten heiligen Stadt Maschad. Er beinhaltet u.a. die zweitgrößte Moschee der Welt, ein Museum, eine Bibliothek und eine Schule. Dieser Schrein ist mittlerweile zu einem bedeutendsten Unternehmen Irans angewachsen, mit Vorstand, Managern und tausenden von Mitarbeitern. Ein Zweig dieses Unternehmens knüpft ausschließlich Teppiche, die in den verschiedenen Hallen und Höfen des Astane-Schreins verteilt liegen bis sie verkauft werden. Die Qualität der Knüpfung, des Wollmaterials und der Farben dieser Teppiche gilt als eine der besten Irans und Maschad Astane Ghods Teppiche sind entsprechend bei Händlern und Privatleuten sehr begehrt und erzielen Höchstpreise.