Semi-antiker Handgeknüpfter Übermaß-Teppich Nr. 44027 Bachtiar, ca. 1960 Iran 559 x 382 cm
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Halbansicht |
Nahansicht Medaillon |
Rückseite |
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Artikelnummer: |
44027 |
Name/Provenienz: |
Bachtiar, ca. 1960 |
Ursprungsland: |
Iran |
Größe: |
559 x 382 cm |
Herstellungsjahr:
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ca. 1960 |
Flor: |
Wolle |
Fundament (Kette und Schuss): |
Baumwolle |
Musterung: |
floral und geometrisch / Medaillon |
Grundfarbe: |
rost |
Bemerkungen: |
Unikat. Handgeknüpfter / traditionell orientalischer Teppich
Der Flor dieses Teppichs besteht aus Wolle
Perfekter Erhaltungszustand. Dieses Stück wurde ausschließlich mit Pflanzenfarben gefärbt. |
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Mehr über die Provenienz Bachtiar, ca. 1960 | Iran
Der Name "Bachtiar" kommt aus der Zeit, als die Grundherren des Gebietes, in dem diese Teppiche geknüpft werden, Bachtiaren waren. Heute werden die Bachtiar-Teppiche von den ansässigen Bauern geknüpft. Der Bachtiar ist also kein Nomaden-Teppich, wie vielfach angenommen wird. Das Zentrum der Bachtiari-Knüpfereien ist "Shar Kurd" (Stadt der Kurden), was schon zeigt, dass es sich hierbei ursprünglich um kurdische Einwohner handelte. Insgesamt sind Bachtiari Teppiche rustikale Teppiche von einer ausgesprochenen Eigenart und Haltbarkeit.
Dies ist ein Nomaden-Teppich. Das Wort "Nomade" ist abgeleitet vom griechischen "nemein" = weiden. Nomaden sind wandernde Völker, Hirten, Viehzüchter oder Jäger. In den dünn besiedelten Gebieten Asiens und Nordafrikas ziehen sie mit ihren Herden, dem gesamten Hausrat und Zelten zu immer neuen Weideplätzen. Mehrere Staaten versuchten sie bereits mit unterschiedlichem Erfolg sesshaft zu machen. Meist sind es die Frauen vieler Stämme, die mit ihren Knüpfarbeiten wesentlich zum Lebensunterhalt der Familie beitragen, während die Männer Vieh züchten oder jagen. Nomadenteppiche sind wegen ihrer Originalität sehr beliebt. Dabei werden jedoch aufgrund der Umstände Regelmäßigkeit der Form und der Zeichnung eher außer acht gelassen, was dem Nomadenteppich jedoch mehr Authentizität verleiht und ihn umso beliebter macht. Die handversponnene Wolle wird meistens mit Naturfarbstoffen (Pflanzenfarben) eingefärbt.
Die Wolle dieses Stücks wurde ausschließlich mit Pflanzenfarben eingefärbt, was bei Orientteppichen sehr selten geworden ist. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben synthetische Farben bei Orientteppichen Eingang gefunden. Seither haben sie immer mehr die Naturfarben verdrängt u.a. weil die Herstellung natürlicher Farben sehr zeitaufwendig ist. Der "Nimbus der Echtheit" wird jedoch im vollen Maße nur mit den Naturfarben erreicht. Pflanzenfarben werden aus Blättern, Blüten, Zweigen, Früchten und Wurzeln gewonnen und geben dem Orientteppich ein besonders harmonisches Aussehen. Im allgemeinen "altern" Orientteppiche mit organischen Farben schöner als mit chemischen/künstlichen, zudem werten Pflanzenfarben den Orientteppich auf. Die Regel ist jedoch leider, dass synthetische Farben genutzt werden auch wenn sie oftmals dennoch als Naturfarben verkauft werden, was dem Image und der Glaubwürdigkeit der Branche sehr schadet.