Antiker Teppich Nr. 63186 Sumak, ca. 1900 Kaukasus 323 x 206 cm
Weitere größere Bilder (öffnen sich in neuem Fenster)
Bitte klicken Sie auf die kleinen Bilder weiter unten für Bilder in höherer Auflösung
Hauptbild |
zweites Gesamtbild |
Nahansicht |
zweite Nahansicht |
dritte Nahansicht |
|
|
|
|
|
Nahaufnahme Ecke |
Nahaufnahme weitere Ecke |
Nahaufnahme weitere Ecke |
Detailaufnahme |
Rückseite |
|
|
|
|
|
Artikelnummer: |
63186 |
Name/Provenienz: |
Sumak, ca. 1900 |
Ursprungsland: |
Kaukasus |
Größe: |
323 x 206 cm |
Herstellungsjahr:
|
ca. 1900 |
Fundament (Kette und Schuss): |
Wolle (Flachgewebe ohne Flor) |
Musterung: |
geometrisch / durchgemustert |
Grundfarbe: |
rost / rot / hellblau |
Bemerkungen: |
Unikat. Handgeknüpftes / traditionell orientalisches Flachgewebe |
in Warenkorb
Dieses Stück ist ein Kelim. Unter dem Sammelnamen Kelim (auch Palas, Sumakh, Sileh, Verneh..) versteht man alle Orientteppiche die keinen Flor haben, also Flachgewebe sind. Der klassische Kelim besteht aus einer Kette aus Wolle oder Ziegenhaar und einem das Muster bildenden Schuss. Schon Homer schrieb, wie sich Penélope beim Weben von Teppichen unwillkommene Buhler fernhielt. Der Kelim dient den Nomaden als isolierender und dekorierender Bodenbelag oder Decke im Zelt. Viele Kelims werden auch als Gebetsteppiche genutzt um sich 5x am Tag nach Mekka zu verneigen und zu beten ("Gebetsteppich des bescheidenen Mannes"). Ohne jegliche Nebenbezeichnung versteht man unter "Kelim" jene flachen florlosen Teppich-Gewebe, bei denen der wollene Schussfaden, deren Gesamtheit das Muster bildet, durch die Kettfäden gezogen und dann mit dem Kamm fest Reihe um Reihe angepresst wird. Auch webtechnisch bedingt haben Kelims großzügige schnörkellose meist geometrische Muster. Falls doch mal florale Muster vorkommen sind sie meist stark geometrisch stilisiert. Alles in allem handelt es sich bei Kelims um schöne florlose Teppiche mit einer Extraportion Charakter.
Die Wolle dieses Stücks wurde ausschließlich mit Pflanzenfarben eingefärbt, was bei Orientteppichen sehr selten geworden ist. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben synthetische Farben bei Orientteppichen Eingang gefunden. Seither haben sie immer mehr die Naturfarben verdrängt u.a. weil die Herstellung natürlicher Farben sehr zeitaufwendig ist. Der "Nimbus der Echtheit" wird jedoch im vollen Maße nur mit den Naturfarben erreicht. Pflanzenfarben werden aus Blättern, Blüten, Zweigen, Früchten und Wurzeln gewonnen und geben dem Orientteppich ein besonders harmonisches Aussehen. Im allgemeinen "altern" Orientteppiche mit organischen Farben schöner als mit chemischen/künstlichen, zudem werten Pflanzenfarben den Orientteppich auf. Die Regel ist jedoch leider, dass synthetische Farben genutzt werden auch wenn sie oftmals dennoch als Naturfarben verkauft werden, was dem Image und der Glaubwürdigkeit der Branche sehr schadet.