Uschak (auch: "Ouschak") befindet sich in West Anatolien (Türkei) und hat eine alte und berühmte Teppich-Tradition. Uschak gehört zu den Pionier-Städten des Orientteppichs. Bereits aus dem 16. Jahrhundert sind gut erhaltene Stücke in türkischen und anderen Museen vorhanden. Im 17. Jahrhundert sind Uschaks in sehr großer Anzahl nach Siebenbürgen aber auch in christliche Kirchen und in Fürstenhäuser Europas geliefert worden. Berühmte Adelsleute wie Fürst Esterhazy und Baron Orsini gaben Teppiche in Auftrag und ließen sich ihr Wappen einknüpfen. Große Künstler jener Zeit verewigten Uschaks in ihren Gemälden und lieferten damit einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des geknüpften Teppichs. Einige Uschak-Muster wurden nach den Malern Hans Holbein und Lorenzo Lotto benannt, die das Arabesken- und Flecht-Muster in gelb auf rotem Grund wiedergaben. Uschak ist eine Provenienz von einzigartiger Historie und Bedeutung.
Bei diesem Teppich handelt es sich um einen sogenannten "Gartenteppich" oder "Felderteppich", im persischen und unter Kennern auch als "Cheschti" bezeichnet. Die Musterung von Gartenteppichen stellt aufwendige Gartenanlagen aus der Vogelperspektive dar. Die ältesten Gartenteppiche stammen aus dem 16. Jahrhundert, Vorbild war der sagenhafte Teppich "Frühling des Khosrow" des Sassanidenkönigs. Die Teppiche sind in Felder eingeteilt, meist von Wassergräben durchzogen. In den Schnittpunkten befinden sich häufig Bassins, in denen manchmal auch Springbrunnen wiedergegeben werden. Die Gräben (in denen oft Fische und Enten schwimmen) sind von Büschen und Blumen flankiert. Insgesamt sind Gartenteppiche ein Ausdruck der besonderen Liebe der Perser zur floralen Schönheit, die in fantastisch angelegten Gärten gipfelte.
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