Der Afghan-Teppich gehört zu der Gruppe der zentralasiatischen Teppiche. Unter der Bezeichnung werden die in der Umgebung der Produktionszentren Aqcha, Andkhoi und Kunduz in der Nordprovinz Turkestan hergestellten afghanischen Teppiche gehandelt. Der Afghan-Teppich wird von Angehörigen der Turkmenen-Stämme, die entweder ansässig geworden sind oder zu den Halbnomaden zählen, auf waagerechten Knüpfstühlen gearbeitet. Der Hauptteil der bedeutenden Produktion kommt aus der Heimarbeit der angesiedelten Bauern, es gibt aber auch Handwerksbetriebe und Nomadenarbeiten.
Bei diesem Teppich handelt es sich um einen sogenannten "Gartenteppich" oder "Felderteppich", im persischen und unter Kennern auch als "Cheschti" bezeichnet. Die Musterung von Gartenteppichen stellt aufwendige Gartenanlagen aus der Vogelperspektive dar. Die ältesten Gartenteppiche stammen aus dem 16. Jahrhundert, Vorbild war der sagenhafte Teppich "Frühling des Khosrow" des Sassanidenkönigs. Die Teppiche sind in Felder eingeteilt, meist von Wassergräben durchzogen. In den Schnittpunkten befinden sich häufig Bassins, in denen manchmal auch Springbrunnen wiedergegeben werden. Die Gräben (in denen oft Fische und Enten schwimmen) sind von Büschen und Blumen flankiert. Insgesamt sind Gartenteppiche ein Ausdruck der besonderen Liebe der Perser zur floralen Schönheit, die in fantastisch angelegten Gärten gipfelte.
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